Schweden – der Fernwanderweg Höga Kustenleden (High Coast Trail) 1. und 2. Etappe

1. Etappe: Von Hornöberget nach Fjärdbotten

Höhenmeter: ↑420 ↓ 450

Etappenlänge: 21 km

Unsere benötigte Zeit: 6 Std. inkl. ca. 1 Std. Pause

Höga Kusten Brücke

Startpunkt des Höga Kustenleden
Schild am Startpunkt

Am frühen Morgen finden wir uns an der Höga Kusten Brücke ein, dem Startpunkt des Höga Kustenleden. Alleine die Fahrt über die Brücke, welche die längste Hängebrücke Schwedens ist, ist schon ein Erlebnis. Am anderen Ende der Bucht in Hornöberget liegen das mondäne Höga Kusten Hotel und eine Touristeninformation, die auch über den Höga Kustenleden informiert. Da wir allerdings schon bestens informiert sind, sparen wir uns einen Besuch und parken gleich auf dem Parkplatz, der als Langzeitparkplatz für die Höga Kustenleden-Wanderer gedacht ist. Kleiner Tipp: es ist nicht der kostenpflichtige Parkplatz direkt am Hotel, sondern er ist ein wenig abseits des Komplexes.

In aller Seelenruhe hieven wir unsere schweren Rucksäcke aus dem Auto (die ja eigentlich gar nicht so schwer sind, einem aber am ersten Tag sehr schwer erscheinen), schießen am Startpunkt des Höga Kustenleden noch ein paar Fotos fürs Familienalbum und starten mit leicht aufgeregter Vorfreude unsere Wanderung auf dem Höga Kustenleden, besser bekannt als High Coast Trail.

Höga Kusten
Erste Ausblicke auf die Höga Kusten

Wandern auf der Höga Kusten

Die ersten Meter führt der Höga Kustenleden bergab an die Küste des Meeresarmes Hornöviken. Dabei läuft man zunächst unter der Höga Kusten Brücke hindurch, passiert einige im Fjord verstreut liegende Ferienhäuser und wandert auf der Küstenstraße zur Brücke Lövviksbron. Diese überquert man direkt auf der Autostraße. Gleich hinter der Brücke führt der Wanderweg zum ersten Mal weg von der Straße über den ersten Hügel. Es ist heute sehr heiß, heißer als wir es für diese nördlichen Breitengrade erwartet haben. Am ersten „Vatten“-Schild, das am Tor eines Privatgrundstücks prangt, laufen wir noch vorbei. Doch schon in der nächsten Siedlung Lövvik fragen wir nach Wasser, da wir hier an der Küste keine Trinkwasserquellen ausmachen können.

Reizvolle Wege
Reizvolle Wege

und Aussichten

Nach zwölf Kilometern lockt ein (wohl lohnenswerter) Abstecher zum Gipfel des Berges Valkallen. Der etwa ein Kilometer lange Umweg soll einen schönen Rundumblick über die Küste bieten. Wir möchten uns nicht schon am ersten Wandertag verausgaben und verzichten auf den schweißtreibenden Abstecher. Immerhin haben wir noch zehn Kilometer vor uns und die warmen Temperaturen zehren an unseren Kräften.

Nachdem wir den Valkallen hinter uns gelassen haben, führt der Höga Kustenleden wieder zurück ans Meer. Der Wanderweg schlängelt sich jetzt in niedrigen Höhenlagen entlang der Ostküste der Höga Kusten. Trotz der Tatsache, dass es keine nennenswerten Anstiege mehr gibt, ist das letzte Drittel der schwierigste Teil der ersten Etappe. Über Felsen und Steingeröllfelder zieht sich der Wanderweg mehrere Kilometer entlang des Küstenstreifens.

Steinige Küste
Der Wegeverlauf an der Küste ist oft felsig und steinig

Über einen letzten Hügel entlang einer Autostraße umrundet man einen Fjord und gelangt zum Camp Fjärdbotten an der Spitze von Häggnäset. Das Sommer-Camp auf dem weitläufigen Gelände besteht aus mehreren Blockhütten, Trockentoiletten, einer „Brunnen-Quelle“, einem Lagerfeuerplatz, Sitzgelegenheiten, einer großen Zeltwiese mit direktem Zugang (mit Steg) zum Meer. Was will man mehr.

Fazit der 1. Etappe

Aller Anfang ist schwer. Auch wenn die erste Etappe des Höga Kustenleden in ihrer Gesamtheit aus meiner Sicht nur als mittelschwer einzustufen ist, empfand ich sie für den ersten Tag schwerer. Das heiße Wetter, das ständige Auf und Ab und zum Schluss das schwierige Terrain entlang der Küsten haben uns allen ganz schön zugesetzt. Selbst meine Tochter war am Abend erstaunlich ruhig und legte sich ungewöhnlich früh schlafen.

Das Camp in Fjällbotten
Das Zelt-und Hüttencamp in Fjärdbotten

2. Etappe: Von Fjärdbotten nach Lappudden

Höhenmeter: ↑570 ↓ 550

Etappenlänge: 24,2 km

Unsere benötigte Zeit: 6,5 Std. inkl. ca. 1 Std. Pause

Der Tag beginnt wieder mit strahlendem Sonnenschein und überdurchschnittlich hohen Temperaturen für diesen Breitengrad. Gleich zu Beginn muss man den höchsten Berg dieser Etappe bewältigen – den Lidenipan. Dieser ist – wie alle Berge auf der Höga Kusten – mit 260 Metern nicht sehr hoch, der Aufstieg aber durch das „naturbelassene“ Terrain schwierig. Im Gipfelbereich wird der Untergrund – und das trifft auf die gesamte Höga Kusten zu – immer steiniger, felsiger, und, mit einem von Wurzelwerk durchzogenem Weg, beschwerlicher. Dafür bieten sich uns heute wunderbare Ausblicke über die Küste.

Aussicht auf die Küste
Immer wiederkehrende Ausblicke auf die Höga Kusten

Am höchsten Punkt des Lidenipan steht etwas abseits des Höga Kustenleden eine gemütlich eingerichtete Schutzhütte. Ab hier führt der HKL wieder zurück in niedrigere Gefilde und bleibt nach diesen 8 Kilometern den restlichen Verlauf der Etappe in flachem Gelände. Der weitere Verlauf des Höga Kustenleden ist sehr abwechslungsreich mit dichten Wäldern, offenen Seenlandschaften und felsigen Schärengärten entlang der Küste. Weniger schön sind die immer wiederkehrenden, kurzen Abschnitte entlang von Autostraßen, was uns schon am zweiten Wandertag unangenehm auffällt.

Wandern auf dem Höga Kustenleden
Einen schönen Wegeverlauf auf dem HKL genießt man nicht durchgängig

Der HKL

Nach ca. 13 Kilometern erreicht man Gavik, eine kleine Siedlung am gleichnamigen Meeresarm. Dort gibt es einen kleinen Hafen, ein Café sowie Übernachtungsmöglichkeiten. Wir wandern jedoch weiter zum nächsten Campingplatz. Diesen erreichen wir nach weiteren schweißtreibenden 12 Kilometern.

Der Campingplatz Lappudden (mit Hütten und Gästezimmern) liegt am wunderschönen See Vågsfjärden. Dieser liegt eingebettet zwischen mehreren Hügeln vom Meer getrennt (was bis vor 150 Jahren noch nicht so war. In früheren Zeiten lebte in Lappudden der Volksstamm der Samen. Heute spielt hier und rund um den See der Tourismus eine große Rolle.

Am Abend verschlechtert sich das Wetter zusehends. Eine Regenfront kündigt sich an.

Auf der Zielgeraden nach Lappudden
Auf der Zielgeraden nach Lappudden

Fazit der 2. Etappe:

Anstrengend, aber machbar. Die Etappe zwischen Fjärdbotten und Lappudden ist landschaftlich sehr abwechslungsreich und reizvoll. Mit nur einem größeren (und anstrengenden) Berg sind die 24 Kilometer durchaus gut zu bewältigen. Negativ fällt allerdings der häufige Wegeverlauf direkt auf der Autostraße auf. Alles in Allem eine mittelschwere Etappe.

Die Höga Kusten

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