Portugal – die Rota Vicentina & der Fischerweg mit Kindern 7. und 8. Etappe

7. Etappe: Zambujeira do mar – Cavaleiro

Höhenmeter: ↑90, ↓ 80

Etappenlänge: 14 km

Unsere benötigte Zeit: 3,5 Std. inkl. 15 Min. Pause

Offiziell geht die diese Etappe des Fischerweges von Zambujeira ins 22 Kilometer entfernte Almograve. Wir haben jedoch direkt in Almograve keine feste Unterkunft gefunden, sondern nur im Dorf Cavaleiro, das ca. 14 Kilometer hinter Zambujeira do mar liegt. So haben wir für diesen Tag eine angenehm kurze Etappe, am morgigen jedoch dafür eine sehr lange. Doch das blenden wir heute zunächst einmal aus, und genießen die kürzeste Etappe unserer Tour auf der Rota Vicentina.

Wir starten beschwingt in Zambujeira do mar
Auf dieser Etappe gibt es nur kurze Steigungen

Etwas später als sonst starten wir am späten Vormittag beschwingt in Zambujeira do mar. Das Wetter ist heute so la la. Die Sonne bemüht sich zwar immer wieder, doch dichte Wolken verhindern den ganzen Tag, dass sie zu ihrem Recht zu strahlen kommt.

Der Fischerweg führt auf dieser siebten Etappe wieder ohne große Steigungen entlang der Küste, wobei das zwar geografisch gesehen richtig ist, jedoch nicht ganz den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Zunächst laufen wir eine lange Zeit parallel zur Landstraße, ohne jeglichen Blick auf das nahe Meer. Dichte Wäldern trennen hier den Wanderweg von den Klippen. Mit Verlassen der Straße ändert sich dieser Zustand nur phasenweise. Der Fischerweg verläuft nun abwechselnd durch offenes Gelände mit niedrigem Pflanzenbewuchs und schönen Blicken auf die Küste und führt durch dichte, halbhohe Wälder, die keinen Blick auf die Küste zulassen. Steigungen gibt es selten zu überwinden. Und wenn es sie gibt, so sind sie eine willkommene Abwechslung im eher trägen Wegeverlauf. So schlängelt sich der Fischerweg schnurstracks entlang der Küstenlinie bis ins 14 Kilometer entfernte Cavaleiro.

….und Brücken mit zulässigem Gesamtgewicht.

Am Cabo Sardao, mit einem Leuchtturm, in dem ein wissenschaftliches Institut untergebracht ist, verlassen wir die Küste und laufen, wieder auf der Landstraße, nach Cavaleiro hinein. Zunächst habe ich ein wenig Angst, dass wir hier keinen Laden oder ein Restaurant finden (unsere Lebensmittel sind aufgebraucht), doch diese stellt sich als unbegründet heraus. Trotz der Tatsache, dass Cavaleiro ein sehr kleines „Nest“ ist, gibt es hier einen Mini-Market, ein Cafe und ganze zwei Restaurants. Welch ein Glück!

Auf der siebten Etappe gibt es wenig Berührung mit der wunderschönen Küste

Fazit der 7. Etappe:

Eine sehr leichte Etappe, da es kaum Steigungen gibt. Der Fischerweg verläuft hier auf Wirtschaftswegen, einem breiten Gehstreifen entlang der Landstraße und zu einem geringen Teil auf einem leicht sandigen Wanderweg, auf dem keine Fahrzeuge fahren können. Aus meiner Sicht eine gemischte Etappe mit wenigen Höhepunkten, die dafür aber gut zu laufen ist. Sehr schön an dieser Etappe sind – wie auch auf anderen Etappen schon gesehen – die Störche, welche an der Küste auf den Klippen ihre Nester bauen. Auf Etappe 7 gibt es die besten Stellen, an denen man die Störche bei Brüten beobachten kann. Für kleine Kinder ist diese Etappe sehr gut geeignet, da es weniger absturzgefährdete Abschnitte gibt.

Kurze Blicke auf die Küste zwischen Zambujeira do mar und Cavaleiro

8. Etappe: Cavaleiro – Vila Nova de Milfontes

Höhenmeter: ↑190, ↓ 210

Etappenlänge: 24 km

Unsere benötigte Zeit: 6,5 Std. inkl. ca. 1 Std. Pause

Etwas mulmig ist mir schon angesichts der heutigen Etappe von 24 Kilometern, doch ich nehme diese Herausforderung zunächst einmal an – was bleibt mir auch anderes übrig?!

Das Wetter zeigt sich heute erheblich freundlicher als gestern. Schon am frühen Morgen schiebt ein kräftiger Wind die Wolkenberge auseinander und macht der Sonne Platz. Die Temperaturen sind dabei jedoch noch angenehm und bleiben auch den ganzen Tag über im Bereich des erträglichen. Bisher hatten wir auf der ganzen Tour Temperaturen, die in der Spitze nicht über die 25 Grad hinaus gingen.

Die achte Etappe beginnt mit Sonnenschein

Von Cavaleiro aus geht es tendenziell bergab. Nur an der Küste gibt es kleine Höhenunterschiede zu überwinden. Auch der Wegeverlauf ist heute wieder um ein vielfaches schöner und ähnelt sehr der sechsten Etappe. Eigentlich beinhaltet die vorletzte (oder zweite) Etappe alles was den Fischerweg ausmacht, und was wir an ihm so bezaubernd finden. Der Weg bewegt sich im ständigem Wechsel des Landschaftsbildes entlang der Küste, von wild bewachsenen, offenen Küstenstreifen, mondänen Dünenlandschaften im Hinterland, lichten  Wäldern und dichten Wäldern, und – zum allerersten Mal – direkt über einen Strand. Natürlich kann man auch auf anderen Etappen des Fischerweges, oder der Rota Vicentina, auf den Strand gehen, muss dafür aber den Wanderweg verlassen. Auf der vorletzten Etappe jedoch führt der Wanderweg zum ersten mal direkt über einen Strand bei Almograve.

Am Anfang der achten Etappe geht es durch Dünenlandschaften…
…..seltenen Wäldern…..
….. durch offene Küstenlandschaften….
und bei Almograve über den ersten Strand auf der Tour.

Eine wunderschöne Etappe, wenn da nicht – ja wenn da nicht – dieser verflucht schwierige Untergrund wäre. Ein großer Teil dieser Etappe führt leider auf lockerem Sand, was bei der Länge dieser Etappe mörderisch ist. Finden wir die Dünenlandschaften zunächst noch schön, so werden sie im Laufe des Tages bei uns immer unbeliebter, und zum Schluss verfluchen wir sie geradezu. Zum Glück wird der Untergrund in Richtung Vila Nova de Milfontes zusehends besser.

Gegen Ende der Etappe lassen die Sandwege merklich nach

Aufgrund der Länge der Etappe steuern wir Almograve, durch das der Fischerweg eigentlich führt, nicht an und bleiben an der Küste. So sparen wir ca. 3 Kilometer ein. Was für ein Fehler, da es auf dieser Etappe die einzige Möglichkeit ist Lebensmittel zu bekommen. (oder einen Galao!) Natürlich haben wir noch eine Notration dabei, aber ohne unseren geliebten Galao läuft sich diese Etappe viel, viel schwerer. Gegen Ende der Etappe hat wirklich keiner mehr von uns Lust zum Laufen. Es zieht sich wieder sprichwörtlich wie Gummi. Nach 17 Kilometern erreicht man die Klippen hoch über dem wunderschönen Strand Praia des Furnas, an dessen Ende der Fluss Rio Mira ins Meer fließt. Von dort ist Vila Nova de Milfontes auf der anderen Seite des Flusses schon zum Greifen nahe. Doch weit gefehlt! Ist man doch noch ganze 7 Kilometer von seinem Ziel entfernt, was den Wanderer nach einer solch langen und schwierigen Etappe wirklich ernüchtert. Bis weit ins Landesinnere führt der Fischerweg zurück und über die Autobrücke nach Vila Nova de Milfontes. Am Ende haben wir 24 Kilometer zurückgelegt und würden unsere Wanderschuhe am liebsten in die nächste Mülltonne werfen.

Die achte Etappe ist wieder einmal eine Traum-Etappe

Fazit der 8. Etappe:

Eine wirklich sehr schöne Etappe, die alles bietet was es an landschaftlichen Höhenpunkten auf der Rota Vicentina gibt. Und sie ist eine der schwierigsten, die wir bisher hatten, was in erster Linie auf den sandigen Untergrund und die hohe Gesamtlänge zurückzuführen ist. Was die Steigungen betrifft, so ist sie durchaus im niedrigen Schwierigkeitsbereich anzusiedeln. Mit älteren Kindern, würde ich sagen, ist die achte Etappe durchaus machbar. Mit kleinen Kindern allerdings würde ich die Etappe in zwei Tagen laufen und in Almograve übernachten.

Küste bei Vila Nova de Milfontes

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