Unsere Ankunft auf Mauritius gestaltet sich ein wenig holprig. Vom internationalen Flughafen „Sir Seewoosagur Ramgoolam“ (bitte einmal zügig aussprechen!) geht es über das bergige Inland ganz in den Norden der Insel nach Grand Baie. Auf diesen sehr reizvollen, aber leider auch kurvenreichen, 65 Kilometern muss sich unsere Tochter (vom Flug sichtlich geschwächt) oral erleichtern. Den Ankunftstag verbringen wir damit, die kräftezehrende Anreise zu verarbeiten. Doch schon am nächsten Morgen ist unsere erste Anlaufstelle das Meer, welches auf Mauritius nie weit weg ist.
Im Norden der Insel findet man kaum große Luxus Resorts direkt am Strand, es dominieren kleinere Hotels, Ferien- und Gästehäuser sowie private Luxusvillen. Die Strände jedoch sind auf der gesamten Insel Allgemeingut und dürfen überall betreten werden.
Aufgrund der vielen Privatunterkünfte trifft man in Grand Baie auf die meisten Individualreisenden, aber auch Pauschaltouristen aus kleineren Hotels. Grand Baie gilt als „Cote d´Azur“ von Mauritius und kann mit einem regen Nachtleben aufwarten. In Grand Baie gibt es mehrere, darunter zwei bedeutende, hinduistische Tempel. Der jüngste wurde erst im Jahr 2000 fertiggestellt und ist die schönste Tempelanlage der Stadt.
Nördlich von Grand Baie liegt das Cap Malheureux mit der Kapelle Notre-Dame Auxiliatrice, eines der Wahrzeichen der Insel. Hier am Nordkap von Mauritius hat der Tourismus noch kaum Einzug gehalten. Es ist ruhig und beschaulich. Die meisten Touristen halten nur für einen kurzen Zwischenstopp um die Kirche zu fotografieren und den nahegelegenen Friedhof mit seinem riesigen Banyanbaum zu bewundern.
Südlich von Grand Baie im Landesinneren und nur 15 Kilometer von der Hauptstadt Port Louis entfernt, liegt die größte Sehenswürdigkeit des Nordens, der botanische Garten in Pamplemousses. Von Grand Baie aus kann man mit dem Linienbus direkt vor den Eingang des Naturparks fahren. Die weitläufige Parkanlage gehört zu den ältesten Botanischen Gärten der Südhalbkugel. Mehr als 500 tropische Pflanzenarten aus aller Welt kann man hier bewundern. Neben den zahlreichen Palmenalleen, Bambuswäldern, Fisch- und Rosenteiche finden unsere Kinder großen Gefallen an den zahlreichen Lianenbäumen, die zum Schaukeln sofort eifrig genutzt werden. Natürlich bieten sich auch viele andere Tropenbäume hervorragend zum Klettern und Spielen an.
Auf Mauritius scheint zur Winterzeit (Juni-September) nicht immer die Sonne. Es gibt auch vereinzelt Regentage, an denen sich Sonne und tropische Regenschauer abwechseln. An einem von diesen „Regentagen“ besuchen wir die Hauptstadt der Insel, Port Louis.
Dort besuchen wir den Zentralmarkt „Le Bazar“, ein exotischer Markt in einer riesigen, von verschiedensten Gerüchen überschäumenden, Halle, bei der es dem Besucher sichtlich schwer fällt, die einzelnen Geruchskomponenten auseinander zu halten. Riecht es hier nach Fisch oder Gewürzen? Übertroffen wird der Duftrausch nur noch von der Farbenpracht der dargebotenen Waren. Von Lebensmittel, Gewürzen, Obst und Gemüse, bis hin zu bunten Stoffen, Teppichen und allerlei Gewändern wird alles feilgeboten.
Als weitere Highlights hat die Stadt Port Louis einige sehenswerte Tempel zu bieten. Vor allem aber beeindruckt das Blue Penny Museum unweit der Vergnügungsmeile Caudan Waterfront mit der wertvollsten Briefmarke der Welt – der blauen Mauritius.
Im Nordosten an der Küste bei Belle Mare besuchen wir an einem etwas kühlen und windigen Tag den einzigen Spaß-Wasserpark der Insel, Waterpark genannt. Dem durchwachsenen Wetter verdanken wir es, dass wir den Park fast für uns alleine haben. Also nichts wie rein, ins feuchte Vergnügen!
Einen vollständigen Reisebericht über Mauritius findet ihr in meinem Reisehandbuch „Mit Kindern die Welt entdecken“.