Einer der weniger bekannten Fernradwege in Deutschland ist der 180 Kilometer lange Rhönradweg, der durch das gleichnamige Mittelgebirge im Herzen Deutschlands führt. Der Rhönradweg verläuft durch das Grenzgebiet der drei Bundesländer Thüringen, Hessen und Bayern.
Beginnend im Süden Thüringens in der Stadt Bad Salzungen, welche am nördlichen Rande der Vorderen Rhön liegt, folgt der Rhönradweg zunächst dem Flusslauf der Werra. Nach 25 Kilometern bei Philippsthal verlässt der Rhönradweg die Werra und führt nun in die eigentliche Rhön. Hier folgt der Rhönradweg über 50 Kilometer dem regionalen Ulstertalradweg durch das Ulstertal ins Herz der Rhön. Somit ist der Anstieg bis zur Ulsterquelle bei Wüstensachsen gemächlich, aber stetig. Entlang der Ulster wechselt man munter zwischen den, ehemals durch Stacheldraht getrennten, Bundesländern Hessen und Thüringen hin und her. Bei der Ortschaft Geisa zweigt eine kurze Radroute zur Gedenkstätte Point Alpha ab.
Wüstensachsen liegt in der Kernzone des Biosphärenreservates der Rhön. Zahlreiche Naturschutzgebiete der Rhön liegen in unmittelbarer Umgebung. Hinter Wüstensachsen steigt der Rhönradweg stark an und führt über das Gebiet Lange Rhön. Auf wenigen Kilometern muss man über 200 Meter Höhe überwinden zum höchsten Punkt des Rhönradwegs auf über 800 Meter. Man passiert hier auch die Grenze zwischen Hessen und Bayern. Über den Gangolgsberg führt der Rhönradweg genauso steil wieder ins Tal nach Oberelsbach. Es ist eine 10 Kilometer lange rasante Abfahrt.
Von Oberelsbach aus macht der Rhönradweg einen Schwenk nach Westen. Er führt nun weiter recht flach entlang des Osthanges der Hochrhön bis nach Bischofsheim a.d. Rhön. Mit dem Erreichen der Ortschaft am Fuße des Kreuzbergs (mit seinem berühmten Kloster) hat man ca. 100 Kilometer zurückgelegt.
Von nun an führt der Rhönradweg quasi nur noch bergab. Durch die Hohe Rhön folgt der Rhönradweg dem Fluss Brend nach Osten bis nach Bad Neustadt a.d. Saale. Dort wechselt der Fernradweg abermals die Richtung. Auf den letzten 60 Kilometern führt der Rhönradweg identisch mit dem Fränkische Saale Radweg ohne nennenswerte Steigungen wieder Richtung Westen über die bekannte Kurstadt Bad Kissingen bis zu seinem Endpunkt in der Unterfränkischen Weinbaustadt Hammelburg.
Unser Fazit zum Rhönradweg
Der Rhönradweg gehört für mich zu einem der schönsten Fernradwege Mitteldeutschlands. Gerade die Tatsache, dass dieser Fernradweg einen geringen Bekanntheitsgrad besitzt, finde ich besonders reizvoll. Selbst zur Hauptreisezeit sind die Chancen hoch, fast alleine durch die hügeligen Flure der Rhön zu radeln, während sich die Masse der Radler auf den bekannten Flussradwegen Deutschlands tummeln.
Der Rhönradweg führt durch sehr reizvolle Landschaften und bietet immer wieder lohnenswerte Abstecher zu landschaftlichen sowie kulturellen Sehenswürdigkeiten der Rhön. Er ist bis auf sehr wenige Ausnahmen asphaltiert und führt meist auf autofreien Radwegen. Die Beschilderung ist ebenfalls sehr gut, sodass man eigentlich keine Navigation oder Karte benötigt.
Einziger Nachteil, den es zum Rhönradweg vielleicht zu erwähnen gibt, wäre der manchmal anspruchsvolle Wegeverlauf, schließlich radelt man durch ein Mittelgebirge mit Gipfeln, die an der tausend Höhenmetermarke kratzen. Wen das allerdings nicht abschreckt, der erlebt einen wunderschönen Fernradweg, welcher einem landschaftlich wie kulturell einiges bieten kann.
Campingplätze und weiterführende Informationen
Einen Campingplatz findet man auf dem Rhönradweg im Ulstertal zwischen Tann und Hilders, in Wüstensachsen, Bischofsheim a.d. Rhön und in Bad Kissingen.
Weiterführende Informationen zum Rhönradweg (inkl. GPS-Daten) erhält man auf der Website der Rhön GmbH – Gesellschaft für Tourismus und Markenmanagement.
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