Der Yellowstone Nationalpark liegt in Wyoming an der Grenze zu Montana und ist der älteste Nationalpark Amerikas. Der auf einem Hochplateau auf über 2.000 m Höhe liegende Nationalpark hat eine Ausdehnung von knapp 10.000 km² und ist somit auch der größte Nationalpark der USA. Der Yellowstone Nationalpark ist wie der Glacier Nationalpark ein Teil der Gebirgskette der großen Rocky Mountains. Die Pässe und Hochstraßen im Nationalpark sind oft bis in den Juni hinein aufgrund von Schneefällen gesperrt. Selbst im Hochsommer muss man mit Schnee und Eis rechnen (haben wir selbst erlebt) und die Temperaturen können selbst in der wärmsten Jahreszeit nachts bis unter den Gefrierpunkt sinken. Beim Zelten ist daher eine wintertaugliche Ausrüstung anzuraten.
Mit einer jährlich durchschnittlichen Besucherzahl von rund 3 Millionen ist der Yellowstone Nationalpark einer der meistbesuchten Parks der USA. Bedenkt man auf welch kurzem Zeitraum sich die Hauptreisezeit beschränkt (Anfang Juni bis Mitte September) in der die meisten Touristen den Park besuchen, ahnt man eigentlich schon im Voraus, was einen erwartet. Trotzdem sind wir positiv erstaunt wie sich die Touristenmassen in diesem riesigen Gebiet verteilen. Wir haben während unseres Aufenthalts niemals das Gefühl, dass dieser Nationalpark bis an seine Grenzen überlaufen ist.
Die landschaftlichen Attraktionen im Yellowstone Nationalpark sind unglaublich vielfältig. Es gibt heiße Quellen und Geysire, Canyons und weite Steppen, Wasserfälle, riesige Seen, tiefe Wälder und jede Menge Wildtiere, die sich allerdings dem Besucher selten zeigen. Lediglich die Bisons, welche im Yellowstone ihr letztes Rückzugsgebiet gefunden haben, sieht man im Nationalpark noch häufig. Der beste Ort die letzten freilebenden Bisonherden zu sehen ist das im Norden liegende Lamar Valley.
Die Hauptattraktion des Nationalparks jedoch sind ohne Zweifel die vielfältigen geothermalen Erscheinungsformen, für die der Park im Norden Wyomings berühmt ist. So gilt neben dem großen Geysir namens Old Faithful das Grand Prismatic Spring Becken als Top-Highlight des Yellowstone Nationalpark.
Am Nordeingang des Yellowstone Nationalpark kann man die beeindruckenden Mammoth Hot Springs bewundern. Heißes Quellwasser in Verbindung mit Kalksandstein bildete hier farbenprächtige Terrassen, die in dieser Art und Größe weltweit einmalig sind.
Unsere Kinder sind begeistert über die vielen verschiedenen geothermalen Erscheinungsformen, die sie täglich hautnah erleben dürfen. So sind sie bei jedem Ausflug mit Eifer dabei und lernen hier so viel mehr über die Entstehung der Erde und ihre Entwicklung als in jedem noch so lehrreichen Schulunterricht.
Wer direkt im Yellowstone Nationalpark übernachten möchte, sollte in der Hauptsaison auf jeden Fall reservieren. Es gibt einige Hotels und Hütten direkt im Park, die jedoch in den Sommermonaten grundsätzlich belegt sind. Daneben liegen elf Campingplätze über den Park verstreut, die alle nach dem „first come, first served“ Prinzip arbeiten. Das heißt, dass derjenige, der am Morgen zuerst vor Ort ist, die größten Chancen hat einen frei werdenden Zeltplatz zu ergattern. Wer den Yellowstone Nationalpark länger besuchen möchte, der sollte außerhalb des Parks seine Vorräte noch einmal aufstocken, da es im Park nur wenige (und teure) Einkaufmöglichkeiten gibt. Dennoch ist in den Sommermonaten die touristische Infrastruktur im Park mit Tankstellen, Groceries, Cafés und Restaurants sehr gut.
Unser Fazit über den Yellowstone Nationalpark fällt in allen Belangen positiv aus. Er ist aus unserer Sicht einer der abwechslungsreichsten und schönsten Nationalparks des amerikanischen Westens. Aufgrund seiner Vielfalt und Größe würde ich für diesen Nationalpark mindestens drei – eigentlich sogar noch mehr – Tage einplanen, da es einfach so viel zu sehen und zu erleben gibt.
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