Sparen unterwegs – kostengünstig durch die USA und Kanada reisen (mit und ohne Kinder)

Kostengünstig unterwegs sein, gleichzeitig viel erleben und sich etwas gönnen, das ist der Wunsch vieler Individualreisender. Diesen Spagat von sparsam sein und dabei möglichst viele Erlebnisse für die Seele (und das Fotoalbum) sammeln – das schaffen jedoch die wenigsten. Selbst wir nicht, die meist versuchen möglichst kostengünstig zu reisen.

Für diejenigen, die eine Reise in die USA oder nach Kanada planen und gerne Kosten einsparen möchten, habe ich einmal die Reisekosten unserer letzten USA/Kanada-Reise zusammengefasst und möchte anhand der fünf großen Kostenpunkte zeigen, wie und wo man kleine und große Einsparungen vornehmen kann.

Kostengünstig reisen in den USA und Kanada

Die 5 großen Kostenpunkte sind:

  1. der Flug
  2. der Mietwagen + Fahrtkosten
  3. die Übernachtung
  4. die Verpflegung
  5. die Kosten für Sightseeing wie Eintritte usw.

Wie finde ich günstige Flüge ?

Der Flug ist bei einer Reise mit Kinder der größte Kostenfaktor. Hier zu sparen ist wirklich nicht einfach.

Wir sind in den letzten Jahren dazu übergegangen uns sehr früh um einen Flug zu kümmern und haben dadurch festgestellt, dass man bei sehr früher Buchung (bis ein halbes Jahr vor Anreise) meist einen akzeptablen Preis erhält (egal wohin die Reise führt). Flüge mit Zwischenstopps und zu ungünstigen Tageszeiten (mitten in der Nacht) sind ebenfalls immer günstiger, auch wenn wir diese nicht so gerne buchen. Da wir in den Sommerferien fliegen müssen, ist ein günstiger Flug in der Nebensaison (Herbst oder Frühjahr) für uns nicht möglich. Wir versuchen daher möglichst bei den anvisierten Zielen den günstigsten Flughafen zu finden und vermeiden teure Gabelflüge (unterschiedliche Flughäfen für An- und Abreise).

Unser letzter Flug in die USA kostete zur Hauptreisezeit mit allem was dazugehört (Reiserücktrittsversicherung, Flughafengebühren usw.) für 4 erwachsene Reisende (unsere Kinder sind mittlerweile Vollzahler) für einen Direktflug nach New York (Hin- und Rückreise) 2.500 €. Ein Preis, der im Rahmen unseres Budgets lag.

Manhattan von der Staten Island Ferry aus
New York ist ein beliebtes, jedoch kein preiswertes, Reiseziel.

Was kostet mich ein Mietwagen und welche Fahrtkosten habe ich ?

Beim Mietwagen sind die Einsparungen enorm, wenn man bereit ist auf typisch amerikanische Großraumfahrzeuge, die nebenbei auch noch jede Menge Sprit verheizen, zu verzichten. Wir reisen mit der günstigsten Variante, die in den USA und Kanada möglich ist – und haben es nie bereut.

Ein Camper kam für uns nie infrage, da seine Kosten – egal wie man es dreht und wendet – die höchsten sind. Rechenbeispiel gefällig?

Die Tagesmiete eines mittleren Campers (für 4 Personen) zur Hauptreisezeit mit Frühbucherrabatt beginnt bei ca. 150 € (Grundkosten ohne Extras). Bedenkt man, dass ein Camper dieser Größe ca. 25 l Sprit auf 100 km benötigt, belaufen sich die Gesamtkosten einer vierwöchigen Reise mit dem Camper bei einer Fahrleistung von 7.000 km schon auf über 5.500 €, ohne dass dabei weitere Kosten, wie Übernachtungen auf Campingplätzen/Nationalparks, oder Straßenbenutzungsgebühren berücksichtigt sind.

Am günstigsten fährt man dagegen mit einem Kleinwagen, der für uns jedoch aufgrund der benötigten Zeltausrüstung gepäcktechnisch zu klein ist, weshalb wir immer einen Mittelklassewagen der untersten Kategorie mieten, der über einen ausreichend großen Kofferraum verfügt. Ein SUV ist ebenfalls teurer als ein Mittelklassewagen und verbraucht zudem erheblich mehr Benzin.

Bei unserer letzten 5-wöchigen Reise beliefen sich die Gesamtkosten des Mietwagens plus Benzin und Straßenbenutzungsgebühren bei einer Kilometerleistung von 7.000 km auf 2.450 € (ohne Campingplatzkosten).

Unser schicker Mietwagen für 5 Wochen

Wo kann ich günstig übernachten ?

Bei Übernachtungen kann man ebenfalls Kosten einsparen, wenn man zum einen auf Luxus verzichtet und zum anderen ein paar Tricks kennt. Zunächst kommt es darauf an, wie viele Städte man während der Reise besucht und welche das sind. New York beispielsweise ist sehr teuer. Sparpotential gibt es dort kaum. Jedoch gibt es zahlreiche Großstädte, die mit günstigen Unterkünften punkten können (Las Vegas, Washington D.C.) oder zentrumsnahe (und sichere) Campingplätze bieten (San Francisco, Seattle, Boston sowie Vancouver, Montreal, Ottawa und Toronto in Kanada).

Ein Hotel leisteten wir uns selten.

Wir haben auf unseren USA/Kanada-Reisen, wann immer das möglich war, gezeltet. In manchen Städten mussten wir uns ein Zimmer nehmen (New York, LA, Washington D.C.). An den Küsten waren Motels oft so günstig, dass es kaum Preisunterschiede zum Campingplatz gab. Generell ist jedoch das Zelten auf Campingplätzen die günstigste Art in den USA und vor allem Kanada zu übernachten. Hütten auf Campingplätzen haben meist ähnliche Preise wie ein günstiges Motel (ab 65 €), manchmal sind sie sogar teurer. Für ein Campingmobil zahlt man auf Campingplätzen ca. 20 € mehr als für ein gewöhnliches Zelt. Die Bandbreite der Preise für einen Zeltplatz liegt bei 16 € bis 40 € pro Nacht. Die Übernachtungspreise für günstige Motels liegen in der Hauptsaison bei ca. 70 € bis 90 € und Hotels beginnen bei ca. 90 € für eine Nacht im Doppelzimmer (in dem eigentlich immer 4 Personen schlafen können).

Über Internetplattformen wie hotwire oder booking.com kann man in den USA und Kanada kurzfristig frei gewordene Zimmer zu sehr günstigen Konditionen mieten (schon ab 45 €!!). Bei diesen sogenannten „Überraschungszimmern“ kann man seine Unterkunft jedoch nicht frei wählen, sondern lediglich die Zimmer-Kategorie sowie die Lage in der Stadt festlegen. In welchem Hotel man dann schließlich übernachtet, das ist die große Überraschung. Bei vielen großen Hotel- und Motelketten erhält man mit einer speziellen Karte (in Verbindung mit dem Mitgliederausweis) des deutschen ADAC Rabatte (meist 10 %). Diese AAA Discount card kann man sich über die Seite des ADAC herunterladen. Eine weitere überlegenswerte Rabattkarte ist die Mitgliedskarte der landesweit am häufigsten vertretenen Campingplatzkette Koa (in den USA sowie Kanada vertreten). Nächtigt man hier häufiger, zahlt sich das nach einiger Zeit aus.

Wir haben für Übernachtungen auf unserer letzten 5-wöchigen Reise insgesamt 2.254 € gezahlt, wobei alleine unser Hotel in New York City mit 640 € für vier Nächte die größte Summe darstellte.

Kostenkünstiger kann man in den USA und Kanada nicht übernachten

Wie Verpflege ich mich kostengünstig in den USA und Kanada

Großes Einsparungspotential bietet auch die Verpflegung. Eine Familie mit Kindern günstig satt zu kriegen ist in den USA sowie Kanada eigentlich kein Problem. Wer nicht jeden Tag bei Mc Donald’s essen mag (was eigentlich auch gar nicht sooo günstig ist) hat eine sehr große Auswahl an anderen Fast Food Ketten, die jedoch alle eines gemeinsam haben. Das angebotene Essen ist und schmeckt fast überall gleich (schlecht). Dennoch haben wir häufiger Fast Food zu uns genommen, als mir persönlich lieb war, weil es eben wesentlich günstiger ist als „richtig“ Essen zu gehen und die Restaurants strategisch meist sehr zentral liegen. Folgt man den großen Straßen in die Städte, reihen sich die verschiedenen Fast Food Ketten aneinander, sodass man als Erwachsener kaum eine andere Wahl hat den Kindern den Gefallen zu tun, sich ein Restaurant auszusuchen. Hier siegt eindeutig die Bequemlichkeit vor Genuss. Im Vergleich untereinander schnitten die Ketten Tacco Bell, Arbys und Carl’s Jr. preislich (nicht unbedingt geschmacklich) am besten ab. Pizza Hut war für uns noch günstiger, da wir uns hier immer eine große Familienpizza teilen konnten. Am liebsten und sehr häufig sind wir jedoch zu Subway gegangen, für uns das günstigste Fast-Food-Restaurants Amerikas. Dort haben wir immer zwei Foot long Meals bestellt (beinhaltet ein 12 inch (15 cm) langes Sandwich + 1 großes Getränk) Die zwei großen Sandwiches wurden geteilt und reichten somit locker für vier Personen. Die Getränke sind natürlich refill, was wir immer ausgiebig nutzten. Die Geamtkosten beliefen sich so auf ca. 20 €. Nahmen wir den Deal of the day, wurden wir alle sogar mit ca. 18 € satt.

Die Fast Food Kette Panda Express besuchten wir ebenfalls sehr gerne. Die asiatischen Gerichte waren zwar nicht gesünder, geschmacklich aber meist besser bzw. mal was anderes. Dort reichten uns immer zwei große Teller für vier Personen, weshalb wir dort ebenfalls immer günstiger essen konnten. In Kanada sind wir gerne zu Tim Hortons gegangen, eine Fast Food Kette mit gutem Frühstück, Snacks und kleinen Gerichten. Bei dieser Kette bekommt man richtiges Porzellangeschirr, was mich sehr gefreut hat.

Tim Hortons war in Kanada unser Lieblingsimbiss.

Generell sind wir auch beim Essen sehr sparsam und mit einer warmen Mahlzeit am Tag zufrieden (manchmal muss noch nicht einmal das sein). Tagsüber gab es bei uns meist nur kleine Snacks, die wir uns im Supermarkt kauften. Hatten wir mittags schon gegessen, begnügten wir uns abends mit einer mega großen Tüte Chips oder Keksen und dazu gab es frisches Obst. So kam wenigstens einmal am Tag gesunde Kost auf den Tisch. 😉

Für das leibliche Wohl haben wir in fünf Wochen insgesamt 2.000 € ausgegeben.

Selten gab es für uns Essen in „richtigen“ Restaurants

Welche Kosten habe ich noch ? (Eintrittskosten usw.)

Hier kann man im Vergleich zu den anderen Posten weniger sparen. Reist man in den Westen der USA lohnt auf jeden Fall der Kauf des Interagency Annual Passes, den man am ersten Nationalpark kaufen kann, und der zum Eintritt in alle Nationalparks und vielen State Parks berechtigt. Mit der  schon oben erwähnten AAA Discount card erhält man auch hin und wieder einen kleinen Discount. Amerikanische Freizeitparks haben ganz unterschiedliche Rabattsysteme, die wir leider nicht durchschaut haben. Mit etwas Glück, und großartiger Unterstützung einer Hotelangestellten, konnten wir jedoch für einen Freizeitpark einen super Deal ergattern. Wir sparten über eine Ticketbuchung via Internet ganze zwei Tickets ein und bezahlten somit statt für vier nur für zwei Personen. Über Umwege spart man, wenn man z.B. Sehenswürdigkeiten in den Großstädten an Sonn- und Feiertagen besucht. Dann sind nämlich die Parkgebühren in den Zentren wesentlich niedriger, womit man eine Menge Geld sparen kann.

Für Eintritte, Sightseeing und deren Folgekosten (z.B. parken) haben wir in fünf Wochen 520 € ausgegeben.

Freizeitparks sind auch in den USA nicht immer preiswert.

Unsere Gesamtkosten und das Spar-Fazit

Alles in Allem haben wir auf unserer letzten Reise weniger Geld ausgegeben, als wir eigentlich vor der Reise veranschlagt hatten. Das hat uns natürlich gefreut. Im Ganzen kostete unsere 5-wöchige USA/Kanada Reise für vier Personen 9.724 €.

Zum Schluss muss ich jedoch gestehen, dass hierbei die Kosten für Einkäufe nicht berücksichtigt sind.  USA ist ein Shoppingparadies, und dem großartigen Angebot der zahlreichen Outlets konnten auch wir uns nicht so ganz entziehen. Somit kamen nochmals knapp 1.000 € oben drauf. Dafür haben wir jedoch jetzt glückliche Kinder, die happy über ihre neuen Chucks und Levis Jeans sind.

 

Wandern in USA und Kanada – ein wundervolles Erlebnis, das rein gar nichts kostet.

Kennst du noch weitere Spartips? Dann freuen wir uns über einen Kommentar von dir! 

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6 Kommentare zu „Sparen unterwegs – kostengünstig durch die USA und Kanada reisen (mit und ohne Kinder)“

  1. Hallo, ein schöner Ratgeber. Habt ihr die Campingausrüstung aus D mitgenommen oder vor Ort beschafft?
    Mietwagen: funktioniert das grenzüberschreitend zwischen Kanada und USA.
    SIM-Karten für alle vor Ort gekauft?

    Viele Grüße Martin

    1. Hallo Martin,
      Danke für deinen Kommentar. Es freut mich immer, wenn unsere Berichte andere bei ihren Reiseplänen unterstützen. Zu deinen Fragen: unsere Campingausrüstung haben wir von zuhause mitgenommen. Einzige Ausnahme dabei war der Gaskocher, den wir logischerweise in den USA gekauft haben. Die Kartuschensysteme sind dort ein wenig anders als in Europa, womit es einfacher ist das ganze System in USA zu kaufen. Mit einem in USA gemieteten Wagen kommt man ohne weiteres nach Kanada und wieder zurück. Das haben wir auf beiden unseren Reisen (Ost und West) so gemacht, und hatten nie Probleme. Sim-Karten haben wir in USA nicht gekauft, bzw. hatten wir uns damals (ist ja schon ein wenig her) prepaid-Karten gekauft. Heute würde ich allerdings nur noch calls via Internet bevorzugen, da diese Art der Kommunikation wesentlich einfacher ist.
      Ich hoffe, dass ich deine Fragen zufriedenstellend beantworten konnte und wünsche dir eine schöne Reise ins Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
      LG
      Christine

  2. Hallo Christine,
    Mir fällt noch etwas ein zum Thema Flüge:
    unsere Erfahrung ist, dass Gabelflüge nicht per se teurer sind. 2015 sind wir nach Jackson Hole (Kleinflughafen ganz in der Nähe des Yellowstone NP) geflogen und zurück ab San Francisco. Hat uns viel Fahrtzeit (Mietwagen) gespart. Der Preis entsprach in etwa San Francisco Hin- und Rück. Sollte man also individuell betrachten. Für dieses Jahr haben wir es auch verglichen und sind mit einem Gabelflug nicht teurer, haben aber weniger Fahrkilometer, nebenbei fallen bei unserer Fahrtroute keine Einweggebühren an (Vancouver – Calgary).

    1. Hallo Volker,

      Danke für deinen Tipp. Ich denke auch, dass es sein kann, dass Gabelflüge u.u. nicht teurer sein müssen, gerade wenn man kleine Flughäfen anvisiert. Bei unseren früheren Recherchen waren Gabelflüge allerdings immer teurer, sodass wir irgendwann aufgehört haben danach zu suchen. Auch die Einweggebühren, die zumindest in den USA meist anfallen, waren für uns ein K.O-Kriterium bei der Wahl für einen Gabelflug. Ich freue mich natürlich, dass du da andere Erfahrungen gemacht hast, auf die jetzt viele andere zurückgreifen können.
      VG
      Christine

  3. Hi Christine,
    unsere Erfahrungen decken sich im Großen und Ganzen mit den eurigen. Ein informeller Tipp noch vom Reisebüro zu Flugpreisen: Je öfter man selbst z.B. bei Condor und Co. recherchiert und die Reisedaten und das gleiche Reiseziel angibt, desto mehr Clicks werden dort gespeichert, die Nachfrage steigt und somit dann auch irgendwann der angegebene Flugpreis.
    Wir haben immer ein komfortables Auto mit viel Stauraum gebucht, ist etwas teurer, erlaubt es aber auch auf Vorrat einzukaufen inklusive verderbliche Ware im Cooler (wenn man mal irgendwo im Nowhere sein möchte), den man dann auch noch unterbekommt. Wir haben konsequent selbst gekocht, in den Städten gab’s Verpflegung vom Bäcker und geschmierte Brote, so haben wir verpflegungsmäßig einiges günstiger abgeschnitten, klar, kommt dann wieder durch die etwas teurere Auto-Miete was drauf, hat aber auch mehr Komfort.
    Konsequentes Camping hält die Unterkunftskosten unten, frühzeitiges Buchen lohnt sich sowohl beim Campen, als auch bei Hotels/Hostels. Einziger Wehrmutstropfen: alles ist geplant, weniger Abenteuer, weniger Improvisation.
    Auf diesem Wege: Hier ist ein Kommentar! Davon wollen wir doch auf dieser schönen Seite mehr sehen!
    Dein Co-Autor
    Volker

    1. Hallo Volker,

      ja, da hast du recht. Es sind immer noch sehr wenige, die einen Kommentar senden, obwohl wir mittlerweile viele Leser haben. Na ja, man kann es nicht erzwingen, dann müsste man ganz aufhören, und dafür ist aus meiner Sicht noch nicht die Zeit. Danke für deinen Kommentar und deine zusätzlichen Tipps.
      VG
      Christine

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