Einer der bekanntesten Fernwanderwege in Deutschland ist der Rennsteig. Allen Unkenrufen zum Trotz ist der historisch bedeutsame Wanderweg auch der am häufigsten begangenen Fernwanderweg der Republik. In Wanderkreisen polarisiert der Rennsteig zwischen glühenden Befürwortern und Wanderern, die diesem Fernwanderweg nicht viel Positives abgewinnen können. Wir sind den Rennsteig in seiner Gänze gewandert und können die Sichtweise beider Lager verstehen. Für uns war der Rennsteig beides, einerseits ein komfortabler Fernwanderweg, und andererseits ein Wanderweg, der uns nicht immer Freude bereitete.
Der Rennsteig ist ein knapp 170 km langer Kammweg, der den Thüringer Wald auf seinen Höhenzügen durchquert. Er streift dabei auch das Thüringer Schiefergebirge und den Frankenwald. Der Rennsteig beginnt in Eisenach (Ortsteil Hörschel) an der Werra und endet in Blankenstein an der Bayerischen Grenze. Der Rennsteig wird einerseits durch alte historische Grenzsteine markiert und ist natürlich auch mit neuen Wegemarkierungen versehen. Zu den älteren Markierungen zählen auch die typischen dunklen Holztafeln, welche mit einem weißen R versehen sind.
Die Geschichte des Rennsteigs
Der Rennsteig fand schon im Mittelalter erste Erwähnung. Als Grenzweg bildete der Rennsteigweg (Rynnestig genannt) die Grenze zwischen dem Herzogtum Franken und der Landgrafschaft Thüringen. Anfang des neunzehnten Jahrhunderts begann die Geschichte des Rennsteigs als Fernwanderweg. Der Weg wurde 1832 kartografiert und als Wanderkarte veröffentlicht. Dies gilt als die Geburtsstunde des Wanderwegs Rennsteig, der hiermit als offiziell ältester Fernwanderweg Deutschlands bezeichnet werden kann. Zu DDR-Zeiten war der Rennsteig nicht durchgängig begehbar, da er insgesamt sechsmal die innerdeutsche Grenze überschritt. Nach der Wende wurde der Rennsteig in seiner ursprünglichen Wegeführung wieder eröffnet.
