Der Süden von Mauritius hat mit Abstand die meisten Sehenswürdigkeiten der kleinen Tropeninsel zu bieten. Für Reisende, die einen aktiven Urlaub mit gemütlichem Strandvergnügen verbinden möchten, bietet der im Süden gelegene Black River Gorges Nationalpark hervorragende Bedingungen, diese beiden Kontraste miteinander zu verbinden. Und nicht nur Wanderer kommen im Black River Gorges NP auf ihre Kosten. Auch für Tagesausflüge bietet sich der Nationalpark mit wunderschönen kleinen Wanderungen oder Sightseeingtouren im tropischen Gebirge der Insel an. Es gibt ein erstaunlich großes Wegenetz mit 60 km Wanderwegen in unterschiedlichen Längen und Schwierigkeitsgraden. Wanderkarten erhält man in den beiden Besucherzentren des Parks. Einziges Manko des Black River Gorges Nationalpark: Man benötigt für die Anfahrt zum Park ein eigenes Auto oder ein privates Taxi, da das Naturschutzgebiet mit öffentlichen Verkehrsmitteln kaum zu erreichen ist.
Westlich des Black River Gorges Nationalpark schließen sich die Chamarel Falls und das erstaunliche Gebiet der „farbigen Erde von Chamarel“ an. Hierbei handelt es sich um ein kleines, welliges Gebiet von völlig vegetationsloser Lavaerde, die in den unterschiedlichsten Farbtönen leuchtet. Die beide Naturattraktionen sind allerdings gebührenpflichtig, aber dennoch sehenswert und auf einem Tagesausflug bequem miteinander zu verbinden.
Wer südlich des Black River Gorges Nationalpark am Baie du Cap die Küstenstraße entlang fährt, kommt an einer sehr engen Haarnadelkurve vorbei. Sie ist ebenfalls ein beliebtes und bekanntes Motiv der Insel. Auf den Felsen zur Seeseite führen Stufen zur Felsspitze hinauf. Von oben lässt sich die Felsenkehre fotografieren. Allerdings ist es nicht ungefährlich direkt an der Kurve zu halten und mit Kindern die Straße zu überqueren.
Ganz im Süden von Mauritius findet man noch menschenleere und wildschöne Strände. Hier gibt es noch keine großen Hotelanlagen und Luxusbunker. Das liegt daran, dass auf diesen wenigen Kilometern das schützende Riff, welches fast die komplette Insel umgibt, fehlt. Hier brechen die ungezähmten Wellen des indischen Ozeans noch kraftvoll ans Ufer und es herrscht in diesem Meeresabschnitt eine starke Unterströmung, weshalb das Baden hier offiziell verboten ist. Schön anzusehen sind diese wilden und ursprünglichen Strände aber auf jeden Fall.
Ein weiteres Highlight des Südens ist der La Vanille Crocodile Park. Ähnlich wie der Casela Birdpark beherbergt dieser Tier- und Pflanzenpark zahlreiche exotische Tiere. Die Kombination aus Museum, Streichel- und Freiluftzoo macht ihn zum attraktivsten Park der Insel. Kernstück des beliebten Parks ist die weltweit größte Zuchtstätte für Aldabra-Riesenlandschildkröten. In einem riesigen Freigehege dürfen die erwachsenen Tiere gestreichelt und mit Blättern gefüttert werden. Unsere Kinder, die sich anfangs vor Angst fast in die Hosen machten, bestiegen nach kurzer Zeit die mächtigen und kraftvollen Tiere, und ritten gemächlich durch das Gehege.
Ebenfalls sehr sehenswert ist die wohl größte Insektensammlung der Welt, das Insektarium. In klimatisierten Räumen präsentieren sich an die 23.000 aufgespickte Exemplare aus aller Welt. Zum Gruseln schön, und sicher etwas für Spinnen- und Skorpionfreunde. Des Weiteren gibt es schöne Aquarien mit tropischen Fischen, sowie anderen Meeresbewohnern und Terrarien mit verschiedenen Chamäleons, die auf Mauritius und der großen Nachbarinsel Madagaskar beheimatet sind.
Natürlich findet man im La Vanille Crocodile Park auch die Tiere, die dem Park seinen Namen gaben: madagassische Panzerechsen – oder besser gesagt: Krokodile.
Fährt man vom La Vanille Crocodile Park nach Norden weiter ins Landesinnere, trifft man östlich des Black River Gorges Nationalparks auf die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit von Mauritius. Die größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens: das Grand Bassin. Schon von weitem kann man die 33 m hohe Statue gut erkennen, die den Gott aller Götter der Hinduisten darstellt – Shiva.
Rund um den Bergsee, der in einem erloschenen Vulkankrater liegt, befinden sich weitläufige Tempelanlagen mit vielen, reich verzierten und geschmückten Opferschreinen für alle wichtigen Gottheiten des Hinduismus. Wir haben am Grand Bassin viel über die Religion des Hinduismus und seine Gottheiten lernen können. Das Grand Bassin ist ein Muss für jeden Mauritiusreisenden.
Einen vollständigen Reisebericht über Mauritius findet ihr in meinem Reisehandbuch „Mit Kindern die Welt entdecken“.