Städtereisen – die ungarische Hauptstadt Budapest, eine Perle an der Donau

Keine Stadt in Europa kennen wir so gut wie die ungarische Hauptstadt Budapest.  Nachdem wir die Donaumetropole bereits vor vielen Jahren mit unseren, damals noch kleinen, Kindern bereist hatten, wurde die Stadt noch zweimal der An- und Abreisepunkt für eine Reise. In drei langen Sommern wanderten wir den seit vierzig Jahren bestehenden Fernwanderweg vom deutschen Eisenach bis nach Budapest – kurz EB genannt. So ergab es sich, dass wir die ungarische Hauptstadt weitere Male erleben durften. Und ich muss gestehen, dass ich mich auf den zweiten und dritten Blick in diese faszinierende Stadt an der Donau verliebt habe. Kaum eine andere europäische Metropole hat es mir so angetan wie Budapest.

Ein paar kurze Fakten zu Budapest

Die Hauptstadt Ungarns ist mit knapp 1,8 Millionen Einwohnern zugleich die größte Stadt des Landes. Ursprünglich bestand Budapest – durch die Donau getrennt – aus zwei voneinander unabhängigen Stadtteilen (Buda und Pest), die im neunzehnten Jahrhundert zu einer Gemeinde zusammengelegt wurden. Noch heute besteht Budapest, bis auf eine kleine Ausnahme im Süden, aus diesen zwei Stadtteilen, das hügelige Buda im Westen und das eher flache Stadtgebiet Pest im Osten.

Auf unseren Reisen nutzten wir die Gelegenheit Budapest zweimal für mehrere Tage zu besuchen und bekamen so einen tieferen Einblick in die ungarische Hauptstadt als Erst- oder Kurzbesucher, die größtenteils mit den großen Donauschiffen anreisen. Natürlich haben auch wir die größten Touristenhighlights besucht, konnten daneben aber auch weniger bekannte Sehenswürdigkeiten entdecken.

Präsidentenpalast Budapest

Wer kennt sie nicht, die Top-Sehenswürdigkeiten auf bekannten Internetplattformen zu den Städten dieser Welt. Auch wir erkundigen uns hin und wieder auf diesen, um eine Stadt in kurzer Zeit zu sehen. In Budapest haben wir das nicht getan, ganz einfach, weil wir genügend Zeit hatten die Stadt auf unsere eigene Weise zu entdecken. Trotzdem kamen wir an den touristischen Highlights natürlich nicht vorbei und fanden viele von ihnen auf jeden Fall sehenswert.

Must sees – unsere persönlichen Highlights in Budapest

Das Regierungsgebäude

Der Sitz der ungarischen Regierung am Donauufer ist ein echter Hingucker. Wir fanden das Budapester Wahrzeichen ziemlich beeindruckend – vor allem nachts, wenn es beleuchtet war.  Mit fast 20.000 Quadratmetern ist das Parlamentsgebäude sogar das drittgrößte Regierungsgebäude der Welt. Für das mit zahllosen Türmen und Rundbögen verzierte Gebäude im neogotischen Stil diente der fünfzehn Jahre zuvor fertiggestellte Palace of Westminster in London als Vorbild.

Der Präsidentenpalast bei Nacht
Das Regierungsgebäude bei Nacht

Der Burgpalast auf dem Burgberg

Ebenso beeindruckt waren wir vom Burgpalast auf dem Burgberg auf Budaer Seite. Das historische Burgviertel wurde im Laufe der Geschichte immer wieder zerstört und erneut aufgebaut. Heute ist der Burgpalast das größte Gebäude Ungarns. In dem für repräsentative Anlässe der ungarischen Regierung genutzten Prachtbau sind neben der ungarischen Nationalgalerie, die Nationalbibliothek und das Historische Museum untergebracht.

Der Bugpalast bei Nacht
Der Bugpalast bei Nacht

St.-Stephans-Basilika

Die beeindruckende St.-Stephans-Basilika im Stadtteil Pest ist die größte Kirche von Budapest. Das imposante Gotteshaus trägt den Titel einer Basilica minor (ein Ehrentitel der katholischen Kirche) und ist als Teil des Donaupanoramas UNESCO-Welterbe. Montags finden in der Basilika Orgelkonzerte statt, die akustisch ein Ohrenschmaus sein sollen.

Die St. Stephans Basilika
Die St.-Stephans Basilika

Die Fischerbastei (Halászbástya)

Ebenfalls auf dem Burgberg thront die verzückende Fischerbastei. Sie erinnerte mich mit ihren Zuckerbäcker-Türmchen irgendwie an eine Kulisse kitschiger US-Zeichentrickfilme. Tatsächlich ließen sich amerikanische Filmemacher von dem neoromanischen Monument inspirieren. Die Fischerbastei, die ihren Namen von den Fischmärkten hat, die früher hier stattfanden, dient hauptsächlich als Aussichtsterrasse für einen Postkarten-Blick auf den Stadtteil Pest mit dem Regierungsgebäude an der Donau. Aus diesem Grund ist es hier tagsüber sehr belebt und aus unserer Sicht schwierig das eigentlich schöne Panorama wirklich zu genießen.

Die Fischerbastei
Die Fischerbastei

Die Matthiaskirche

ist für mich die schönste Kirche von Budapest. Sie steht auf dem Dreifaltigkeitsplatz gleich neben der Fischerbastei und hat eine bewegte Geschichte. Die erste Kirche von Budapest vereint verschiedene Baustile, da sie durch Zerstörung immer wieder in verschiedenen Epochen erneuert und umgebaut wurde. Sie ist auch als Krönungskirche bekannt, da hier viele Krönungen stattfanden, u.a. die von Franz Joseph dem Ersten und seiner Frau Elisabeth (Sissi) im Jahre 1867.

Die Matthiaskirche
Die Matthiaskirche mit der Statue des Heiligen Stephan I

Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd) und Freiheitsbrücke (Szabadság híd)

Diese beiden Brücken sind die schönsten und bekanntesten Brücken von Budapest. Die Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd) ist dabei die älteste und populärste Straßenbrücke der Stadt. Nicht minder schön finde ich persönlich die etwas weiter südlich gelegene Freiheitsbrücke (Szabadság híd), die ursprünglich den Namen Franz-Joseph-Brücke trug. Die Stahlbrücke verbindet den Budaer Stadtteil am Gellért Berg mit Pest auf Höhe der Corvinus-Universität sowie der Großen Markthalle. Bei Nacht ist diese Brücke mit ihrer grünen Farbe unglaublich schön anzusehen und ein tolles Fotomotiv. Wahrscheinlich liegt es nicht nur daran, dass zahlreiche junge Menschen auf der Brücke nächtliche Trinkgelage abhalten.

Die Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd)
Die Kettenbrücke (Széchenyi Lánchíd)
Die Freiheitsbrücke (Szabadság híd)
Die Freiheitsbrücke (Szabadság híd)

Must dos – was man in Budapest auf jeden Fall machen sollte

Eine nächtliche Rundfahrt auf der Donau

Am beeindruckendsten ist Budapest bei Nacht. Gerade das Regierungsgebäude auf Pester Seite und der Burgpalast auf Budaer Seite sind bei Nacht einfach spektakulär. Deshalb empfehlen wir eine Rundfahrt auf der Donau nach Einbruch der Dunkelheit. Zahlreiche Anbieter von kurzen bis langen Rundfahrten auf der Donau findet man auf Pester Seite. Das Angebot ist überwältigend, genauso wie der Anblick der Stadt bei Nacht.

Budapest bei Nacht
Budapest ist vom Wasser aus bei Nacht berauschend schön

Zur Freiheitsstatue auf dem Gellértberg bei Nacht gehen

Noch faszinierender ist der Ausblick auf das Zentrum von Budapest vom Gellértberg aus. Der Gellértberg ist ein markanter Berg auf Budaer Seite unweit der Friedensbrücke. Auf dessen Gipfel befindet sich die Zitadelle, ein monumentaler Festungsbau aus dem neunzehnten Jahrhundert. Von ihr aus genießt man einen 360 Grad Blick über Budapest. Vor der Zitadelle steht die Freiheitsstatue von Budapest, welche nach dem Zweiten Weltkrieg zu Ehren der Soldaten, die das Land befreiten, aufgestellt wurde. Von hier aus genießt man ebenfalls einen wundervollen Blick über Budapest, allerdings nur Richtung Donau. Die meisten Besucher kommen am Tag zur Zitadelle und zur Freiheitsstatue, um den großartigen Blick über Budapest zu genießen. Wir empfehlen jedoch mit der Dämmerung zum Gellértberg zu kommen, um die Stadt im Sonnenuntergang und mit Beginn der Beleuchtung zu bestaunen. Auch nach Einbruch der Dunkelheit ist man auf dem Gellértberg nie alleine. Zahlreiche Besucher, vor allem Jugendliche, gesellen sich allabendlich auf dem Gellértberg zu kleinen Grüppchen zusammen, zumeist mit einer Flasche Wein oder Bier in der Hand.

Die Freiheitsstatue auf dem Gellértberg
Die Freiheitsstatue auf dem Gellértberg unter Renovierungsarbeiten

Eines der Thermal-Bäder von Budapest besuchen

Die Thermalbäder gehören zu Budapest wie der Eifelturm zu Paris. Kein Budapest-Besucher sollte es versäumen einem der zahlreichen, historischen Thermalbäder einen Besuch abzustatten. Das schönste Thermalbad von Budapest ist zweifelsohne das Széchenyi-Heilbad. Das wohl bekannteste Thermalbad von Budapest ist gleichzeitig das größte seiner Art in Europa.

Wir haben bei unserem letzten Budapestbesuch das Gellert Heilbad im Stadtteil Buda besucht und fanden dies ebenfalls optisch sehenswert. (Das Széchenyi-Bad kannten wir schon von unserem Erstbesuch).

Alle historischen Heilbäder von Budapest haben in der Regel ähnlich hohe Eintrittspreise. Zu viel sollte man für sein Geld allerdings nicht erwarten. Der alte Glanz der Vergangenheit bröckelt hier und da mächtig. In keinem Fall kann man die historischen Heilbäder von Budapest mit den Einrichtungen moderner Heilbäder vergleichen. Was hier zählt (und gut gezahlt werden muss) ist der Blick auf den mondänen Prunk der Vergangenheit.

Gellert Heilbad
Die Eingangshalle im Gellert Heilbad in Buda

Einen Kaffee im Café New York trinken

Eines der schönsten Kaffeehäuser die ich in meinem Leben besucht habe ist das Café New York in Budapest. Das pompöse Kaffeehaus aus dem neunzehnten Jahrhundert bezeichnet sich selbst ganz selbstbewusst als „the most beautiful café in the world“ und das aus meiner Sicht nicht zu Unrecht. Selbst in einer Stadt wie Budapest, wo fast jedes zweite Gebäude eine Augenweide darstellt, ist das Café New York herausragend. Allerdings sollte man als Besucher wissen, dass dieses Café nicht nur ein beeindruckender Spiegel in die Zeit des Barock und Jugendstil ist, sondern auch mit königlichen Preisen aufwartet.

Cafehaus New York in Budapest
Caféhaus New York in Budapest

Im besten ungarischen Restaurant der Stadt – Hungarikum Bisztró – speisen

Der Zufall wollte es, dass wir bei unserem zweiten Aufenthalt in Budapest in einem der besten ungarischen Restaurants der Stadt speisten. Auf der Suche nach einem kleinen Happen sahen wir zufällig eine kleine Gruppe vor einem gerade öffnenden Restaurant stehen. Nicht lange überlegend stellten wir uns einfach zur kleinen Gruppe dazu und kamen in den Genuss eines unvergesslichen Restaurantbesuchs. Erst später erfuhren wir im Internet mehr zum Hungarikum Bisztró, das zu den besten ungarischen Restaurants der Stadt zählt und eigentlich jeden Abend komplett ausgebucht ist. Wir selbst haben als Zufallsgäste den letzten Tisch ergattert, da die meisten schon reserviert waren. Ich weiß, eine unglaubliche Geschichte, aber dennoch so geschehen. Also, bitte reservieren, wenn man in den Genuss echter ungarischer Küche kommen möchte. Kleiner Tipp: Auch für Vegetarier geeignet. Das „beste Pilzgulasch von Welt“ werde ich nicht so schnell vergessen.

Eines der besten Restaurants der Stadt
Das Hungarikum Bisztró gehört zu den besten Restaurants der Stadt

Die Margareteninsel bei Tag und/oder bei Nacht besuchen

Ein weiteres kleines Highlight von Budapest ist die Margareteninsel, welche nördlich des Altstadtzentrums zwischen den beiden Stadtteilen Buda und Pest in der Donau liegt. Das ohnehin schon sehr grüne Budapest zeigt sich hier noch einmal grüner und blühender. Wer eine Pause vom quirligen Stadtgeschehen braucht, ist hier genau richtig aufgehoben. Ob man nun gemütlich über die Insel schlendert, die zum größten Teil aus einem Stadtpark besteht, oder das kleine Eiland mit einem Leihrad oder Leihrikscha erkundet, die Margareteninsel ist aus unserer Sicht auf jeden Fall sehenswert. Von einem Wasserturm aus, genießt man einen schönen Blick auf Budapest und das Umland. Und am Abend gibt es auf der Margareteninsel noch ein ganz besonderes Schmankerl. Am südlichen Ende der Insel gibt es einen großen Springbrunnen, der am Abend mit Musik und buntem Licht eine Wassershow präsentiert. Mit dem Bellagio in Las Vegas kann diese Show zwar nicht konkurrieren, dennoch finde ich, dass es eine sehenswerte touristische Attraktion ist.

Springbrunnen auf der Margareteninsel
Abendliche Wasserspiele auf der Margareteninsel

In der großen Markthalle nach typisch ungarischen Köstlichkeiten suchen 

Die große Markthalle, welche auf den ersten Blick eher wie ein Bahnhofsgebäude aussieht, befindet sich im Stadtteil Pest in unmittelbarer Nähe zur schönen Freiheitsbrücke (Szabadság híd). Interessant ist die historische Markthalle für Touristen, die auf der Suche nach einem typisch ungarischen Souvenir sind, oder das was man eben für typisch ungarisch hält. Das tatsächlich sehr schöne Gebäude, im neugotischen Stil erbaut, gehört ebenfalls zum Unesco-Welterbe. Neben zumeist kitschigen Reiseandenken gibt es allerhand ungarische Köstlichkeiten zu sehen und zu schmecken. Wer hier keine original ungarische Salami oder Paprika findet ist selber schuld.

Die große Markthalle
In der großen Markthalle gibt es allerhand zu entdecken

So, das waren sie, unsere Highlights in Budapest. Kennst du noch weitere Sehenswürdigkeiten in der wohl schönsten Stadt Europas? Dann würden wir uns freuen, wenn du diese mit uns teilst.

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